Originaltitel: SERBUAN MAUT 2: BERANDAL

Indonesien 2014, 150 min
FSK 18
Verleih: StudioCanal

Genre: Action, Thriller

Darsteller: Iko Uwais, Julie Estelle, Yayan Ruhian

Regie: Gareth Evans

Kinostart: 24.07.14

14 Bewertungen

The Raid 2

Kaum zu toppender Actionkracher

Hat ja immer so was von blöde einfallslosem Werbegetrommel, noch lange bevor ein Jahr zu Ende ist zu behaupten, dies oder das sei der absolute Höhepunkt des Jahres. Woher etwa will man im Sommer schon so genau wissen, was Herbst und Winter noch bringen?

Nun, um nicht lange daherzureden – in diesem Falle weiß man es einfach. THE RAID 2 ist, jede Wette, der Action-Genre-Kracher des Jahres. Nicht mehr zu toppen. Oder, um noch mehr einschlägiges Getrommel zu veranstalten: THE RAID 2 ist der Martial-Arts-Höhepunkt seit wenigstens drei Jahren. Also seit damals, als sich THE RAID auf die Leinwände der Welt katapultierte, und man selbst als abgeklärter Film-Maniac mit offenem Mund und wild klopfendem Herzen im Kinosaal saß. Staunend, begeistert und wie durch die Mangel gedreht.

Jetzt also die Fortsetzung: THE RAID 2 setzt genau dort an, wo Teil 1 endete. Genauer: Zwei Stunden nach jenen Ereignissen in einem Hochhaus von Jakarta, in dem Polizeirekrut Rama mit seiner Einheit in eine infernalische Schlacht mit den Gangstern eines Drogenbosses geriet. Daß dieses Inferno kaum mehr als der erste Kreis der Hölle war, muß Rama jetzt erfahren, als er dem Chef einer Spezialeinheit gegenübersitzt. Der wirbt Rama als Undercover-Agent und schleust ihn in eines der berüchtigsten Gefängnisse Indonesiens ein, wo es gilt, das Vertrauen des dort inhaftierten Uco, Sohn des Syndikat-Bosses Bangun, zu erringen. Doch statt wie geplant nur ein paar Monate in diesem Gefängnis zuzubringen, kann Rama erst nach zwei Jahren die Mauern dieses wahrlichen Höllenortes verlassen. Und ist noch lange nicht in Freiheit. Verstrickt im Syndikats-Netz und zwischen den Fronten eines mörderischen indonesisch-japanischen Clan-Krieges, kann Rama niemandem vertrauen als sich selbst.

Und natürlich seiner Kampfkunst, dem Pencak Silat, das dann in den sage und schreibe 150 Minuten dieses Films so virtuos wie rabiat dargeboten wird. Empfindlich bezüglich Gewaltdarstellungen sollte man nicht sein, mitunter ist schon arg drastisch, was hier zu sehen ist; allerdings bettet sich das jetzt in eine geradezu epische Handlung. Und hatte man ob des dünnen Plots im ersten Teil Regisseur Gareth Evans nicht wirklich glauben wollen, daß er THE RAID von Anfang an als Trilogie konzipiert habe, entfalten sich jetzt Motive und Handlungsstränge (bis hin zur grandiosen Schlußszene), die einen dritten Teil nicht nur möglich, sondern geradezu notwendig machen.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.