Originaltitel: TIMELINE

USA 2003, 116 min
Verleih: Concorde

Genre: Fantasy, Abenteuer, Literaturverfilmung

Darsteller: Paul Walker, Gerard Butler, Frances O’Connor

Regie: Richard Donner

Kinostart: 11.03.04

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Timeline

Volle Kraft zurück in der Zeit

Es gibt Momente im Leben, da sind schnelle Entscheidungen gefragt. Vor wenigen Stunden gruben Andre, Chris und Kate noch das mittelalterliche Dorf Castlegard aus dem sommergedörrten, französischen Boden und rekonstruierten den Verlauf einer großen Schlacht der Franzosen gegen britische Invasoren. Und plötzlich stehen die Archäologen inmitten einer Maschinerie, die sie in genau dieses Dorf schickt, jedoch ins Jahr 1357! Nicht ohne eine wichtige Mission, denn der Ausgrabungsleiter Johnston befindet sich schon in der Vergangenheit.

Der Trip durch die Zeit ist gefährlich, und für die Rückkehr bleiben nur sechs Stunden. Der Zeitmangel erweist sich als geringstes Übel, denn die Zeittouristen landen genau zwischen den Fronten jener Schlacht, die sie nur aus staubigen Scherbenresten kennen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt. Einige werden sterben, bevor sie überhaupt geboren wurden.

Wo ist Mc Guyver, wenn man ihn braucht? Ohne Hilfsmittel, ohne Waffen und vor allem ohne eine reelle Chance auf Rückkehr stecken die Helden in einer feindseligen Zeit fest. Romanautor Michael Crichton, aus dessen Schreibfabrik auch JURASSIC PARK und ENTHÜLLUNG stammen, widmete sich in TIMELINE dem Phänomen der Zeitreise und konnte dem Thema - Überraschung! - nicht wirklich etwas Neues abgewinnen. Zumindest bereitete er den derzeitigen Wissensstand fluffig auf.

Die physikalischen Hintergründe gekrümmter Räume und Wurmlöcher sind aber nicht wirklich der Stoff, aus dem man Unterhaltung strickt - dachte sich Regisseur Donner und nahm die Buchvorlage bestenfalls zum Anlaß für einen rasanten Ausflug in die finstere Vergangenheit.

Die gute Nachricht: er tut dies souverän, denn TIMELINE ist Spannungskino durch und durch. Nach einer Einleitung, die nur so kurz ist, wie unbedingt nötig, sind Andre, Kate und Chris mitten im Kriegsgetümmel, und der Zuschauer krallt sich in den Sitz. Klar verflachen Nebenfiguren zum Kanonenfutter und Löcher schleichen sich ins Kettenhemd der Logik. Doch wird weder mit Wendungen und Überraschungen, noch mit mittelalterlichem Schlachtengetümmel gespart. Und wenn die Franzosen die Festung La Roque ins Visier nehmen, heißt es: Adrenalin Marsch!

[ Roman Klink ]