Originaltitel: VICIOUS FUN

Kanada 2020, 103 min
Verleih: Drop-Out Cinema

Genre: Killer, Komödie

Darsteller: Evan Marsh, Amber Goldfarb, Julian Richings

Regie: Cody Calahan

Kinostart: 11.11.21

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Vicious Fun

Nomen est omen!

Minnesota 1983: Filmkritiker Joel vergöttert billigen Horrormurks und sehnt sich – neben untotem Gezücht und Blutfontänen – nach menschlicher Nähe, konkret jene seiner feschen Mitbewohnerin Sarah. Manche Verwicklung, dämliche Aktion und einen ruinierten Münzfernsprecher später erwacht er verkatert im Lokal ums Eck, wo sich gerade Therapiebedürftige zur Gruppensitzung treffen. Reichlich dünnhäutige, stets zum Schlachten bereite Serienkiller wohlgemerkt. Wie gut, daß ihm die kampferprobte Carrie zur Seite steht!

Was insgesamt die besten Gags generiert: Carries staubtrockene Coolness wischt mit Joels verständlicher situativer Überforderung immer mal wieder den schnell von Innereien versauten Boden. Das 80er-Slasher-Rollenbild – dämliche Dickbusige, Final Girl und so – wird eh auf links gezogen, auch das potentielle Opfer Sarah weiß sich patent zu wehren, und es kreischen eben nicht die Damen, sondern der Herr.

In sämtlichen Farben geistigen Derangements, psychedelisch-schreiend bunt verneigt sich die Hommage vor seligen Genre-Zeiten und fährt auf, was der Fan immer goutierte: zweckmäßig umrandete Figurenschablonen, mimisch überziehende Superkiller und sogar etwas Sex, wenn ein Psychopath an der Jukebox den sehenswerten Arsch wackeln läßt. Dazu allerlei abgetrennte Körperteile. Und obwohl das alles bisweilen noch fixer vorangehen dürfte, kein Spannungsbogen durchhängt, weil ein solcher schlicht nicht existiert, bringt’s doch genau den im Titel versprochenen bösartigen Spaß. Vorausgesetzt natürlich, man neigt sich entgegen jeder Logik ausgerupften Augäpfeln und freudig abgelecktem, hernach zu Würgeattacken zweckentfremdetem Gedärm zu …

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...