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Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte

Märchen über Toleranz und Respekt

Kater Zorbas ist der Chef einer vierköpfigen Katzengang im Hamburger Hafen. Mitten in seinen Alltag, der vor allem von den Angriffen einer fiesen Rattenbande gegen ihn bestimmt wird, platzt die ölverschmierte Möwenmutter Kengah.

Mit letzter Kraft kann sie ein Ei legen und den offenbar etwas rauhen, letztlich aber doch herzensguten Kater bitten, sich um das Küken zu kümmern. Doch zunächst muß das Ei ausgebrütet werden. Für eine echte Katergang null Problemo. Und als das putzige Möwenküken schlüpft, wird es wie selbstverständlich in die obercoole Katzenfamilie aufgenommen - und auf den Namen Lucky getauft. Fortan sind Zorbas, der schlaue Diderot, der träge Colonel und das Nesthäkchen Jojo die Ersatzeltern für das Möwenkind. Doch damit fängt das spannende Abenteuer erst so richtig an. Nicht nur, daß die Rattengang den kleinen Lucky kidnappt und der in einer großen Rettungsaktion von den Katzen befreit wird, sondern es kommt auch der unvermeidliche Tag, an dem Lucky das Fliegen lernen soll. Nur von wem?

Regisseur Enzo d’Alò und seinem Stab gelingt es einerseits, nach der Romanvorlage des Chilenen Luis Sepulveda ein wunderschönes Märchen über die Toleranz und den Respekt gegenüber sogenannten Andersartigen zu erzählen. Andererseits ist die gestalterische Umsetzung des Möwen-Abenteuers Beweis für die Leistungsfähigkeit des italienischen Animationsfilms. Das Publikum in Italien und Frankreich zeigte sich begeistert, erschien zahlreich und machte den Film um diese ungewöhnliche Freundschaft damit zum erfolgreichsten europäischen Zeichentrickfilm 1999. Die deutsche Synchron-Fassung kann außerdem mit bekannten Namen aufwarten, darunter Uwe Ochsenknecht, Thomas Fritsch und "Blaubär" Wolfgang Völz.

Originaltitel: LA GABBIANELLA E IL GATTO

I 1999, 77 min
Verleih: MFA

Genre: Kinderfilm, Zeichentrick

Regie: Enzo d’Alò

Kinostart: 19.10.00

[ Verleih ]