Label: La-La-Land Records

Hook

John Williams

Himmlische Zeiten für Filmmusikliebhaber: Nahezu im Wochentakt veröffentlichen spezialisierte Labels unveröffentlichte Filmscores. Seit kurzem drängen auch sogenannte „Expanded Editions“ auf den Tonträgermarkt. Mag dies auch rein wirtschaftlich motiviert sein und unter künstlerischen Gesichtspunkten unnötig erscheinen, so ist es doch bei der aktuellen Veröffentlichung von HOOK in jeder Hinsicht ein Gewinn. Über eine Stunde verborgenen Materials zaubert La-La-Land Records aus John Williams’ Schatztruhe hervor und sublimiert mit dieser Doppel-CD einen filmmusikalischen Meilenstein.

HOOK ist wohl Spielbergs und Williams’ quirligstes Opus. Mit dem Abstand von 20 Jahren betrachtet, erscheinen Film und Musik wie eine verspätete Abschiedsparty von der Kindheit. Regisseur und Komponist stürzten sich noch einmal in eine schillernde Phantasiewelt, in der sie hemmungslos herumtoben konnten. So strotzt der Orchesterscore geradezu vor Verspieltheit. Mit einem schier unglaublichen Farbspektrum gestaltet er Peter Pans Nimmerland, stuppt thematische Vielfalt mit filigranem Pinseln und bedient sich opernhafter Register, die er so maßlos nicht mehr seit KRIEG DER STERNE gezogen hat. Dabei gelingt es ihm, den postromantischen Gestus – so süffig amerikanisch er zuweilen auch aufblüht – mit Originalität und einer würzigen Instrumentierung in Schach zu halten. Ein nimmer endender Ohrenschmaus!

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.