JAMES BOND: EIN QUANTUM TROST

David Arnold

Nach zwei Bond-Jahrzehnten mußte John Barry Ende der 80er den Baton abgeben. Kein Komponist hat 007 danach länger als zwei Filme seine musikalische Stimme geliehen. Bis 1997 der Brite David Arnold auf den Plan trat. EIN QUANTUM TROST ist mittlerweile seine fünfte Arbeit im Auftrag Ihrer Majestät, und das zeitgemäße, von rockiger Symphonik geprägte Arrangement des Spy-Sounds ist nicht mehr wegzudenken aus dem Bonduniversum. Daran hat auch der Dienstantritt Daniel Craigs nichts geändert. Weiterhin infiltrieren treibende Rhythmen, knackige Gitarren-Riffs oder coole elektronische Klangparfaits die orchestrale Basismembran. Das ist zwar keineswegs innovativ, aber äußerst zweckmäßig, kurzweilig und perfekt gemacht.

Im Unterschied zu CASINO ROYALE ist die aktuelle Partitur allerdings ungleich actionlastiger. Wem nach gefühlstrunkenen Passagen oder süffigen Themen dürstet, der findet nur ein Quentchen Trost. Selbst Alicia Keys und Jack Whites mahnen roh und derb "Another Way To Die." Die Musik löst also ein, was der krude Filmtitel verspricht.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: J Records / Sony BMG