Label: Capriccio

Metropolis (1927)

Gottfried Huppertz

METROPOLIS ist eine filmhistorische Dauerbaustelle. Und eine filmmusikalische zudem. Nachdem im Juni 2008 in einer brasilianischen Fassung des Films 22 verlorengeglaubte Minuten wieder gefunden wurden, konnte mit der Rekonstruktion von Gottfried Huppertz’ Komposition begonnen werden. Jetzt liegt die Originalpartitur in vollständiger Fassung als Neu-Aufnahme vor. Dirigent Frank Strobel – Anfang Oktober mit MATRIX: Live In Concert in der Leipzig Arena zu sehen und zu hören gewesen – begleitete das Projekt von Anfang an. Seine Leistung kann nicht hoch genug geschätzt werden: Die Einspielung mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin wird dem bedeutenden Werk mehr als gerecht.

Huppertz’ METROPOLIS verweigert sich den zeitgenössischen Neutönern. Vielmehr zeigt sich das Werk als würdiger Urahn heutiger tonaler, melodischer Filmscores. Nur stellenweise blinzelt die Moderne aus der ansonsten stark am Duktus spätromantischer Sinfonik und Oper orientierten Partitur hervor. Die Einflüsse Richard, aber auch Siegfried Wagners oder Johann Strauss’ sind unverkennbar, nicht nur in der Anwendung personen- und situationsbeschreibender Leitmotive, sondern auch in der farbenprächtigen Instrumentierung. Ein facettenreiches und mächtiges Orchesterwerk, das in jede Filmsammlung gehört!

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.