Originaltitel: CASSANDRA’S DREAM

GB 2007, 104 min
Label: Constantin

Genre: Thriller

Darsteller: Colin Farrell, Ewan McGregor, Tom Wilkinson, Sally Hawkins

Regie: Woody Allen

Cassandras Traum

Er kann es einfach! MATCH POINT war kein einmalig geglückter Ausflug ins Thrillerfach, hier legt der gute alte Woody noch einen drauf und verblüfft mit einem superben Film über Verzweiflung und Verkommenheit. Er erzählt von zwei Brüdern, der eine ein Trinker, Spieler und Taugenichts, der andere säuft und zockt zwar nicht, hat aber auch nur Rosinen im Kopf. Eine heißt Cassandra, Name eines jüngst erworbenen Segelkahns. Wir ahnen es: Schon die Taufe auf den Namen der Seherin war keine gute Entscheidung. Wie immer finanzklamm, aber mit großen Wünschen unter der Brust, lassen sich die Brüder auf einen mörderischen Deal mit ihrem reichen Onkel Howard ein. Hier zeigt sich, wer das größere Charakterschwein der Knaben ist ...

Lange wähnt man sich eher in einem der besseren Chabrol-Filme, aber so sieht die Handschrift - trotz aller Eigenheiten - des "europäischen" Woody Allen eben aus: Hochspannung pur, dunkler Witz, Figuren im Hamsterrad und dieses geschickte und schon arg fiese Ausloten der moralischen Belastbarkeit des Zuschauers. Schlicht brillant!

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.