Originaltitel: GAY SEX IN THE 70S

USA 2006, 71 min
Label: Pro Fun

Genre: Dokumentation, Schwul-Lesbisch

Regie: Joseph Lovett

Gay Sex In The 70s

Auf die Frage, ob die 70er die freizügigste Epoche seit dem Römischen Reich waren, folgt ein fleischiges Grinsen von einem der Befragten. "That’s Right!" Gegenstand dieser kurzweiligen Doku ist die sexuelle Explosion, das Ausleben aller Begierde, das hemmungslose Quervögeln, mit dem sich die Schwulen in den USA von der jahrzehntelangen Hexenjagd befreiten, in der man sie als krank in Hospitale einweisen ließ, als Elektroschocks "helfen" sollten, als sie vertrieben und enterbt wurden. Man traf sich an den Piers im New Yorker Hafen, in Saunen, Fickbars, Darkrooms. Einer der Protagonisten erinnert sich, wie Bette Midler damals Poppers in die Menge warf. Heute wären es Kondome. Der Schwof bekam einen Knick, als AIDS aufkam.

Der Film beschreibt, wie schnell sich die Szene nach 1982 organisierte, wehrte, solidarisierte. Wie auch immer man Exzesse bewerten mag, klar ist, daß kaum jemand sexuell frustriert gewesen sein dürfte, daß wir jetzt einer scheinfrommen Zeit leben, in der man ja kaum noch rauchen darf. Irgendwie eine Zeit, die um einiges ärmer ist ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.