D 2014, 105 min
FSK 0
Verleih: DCM

Genre: Kinderfilm, Abenteuer

Darsteller: Lina Larissa Strahl, Lisa Marie Koroll, Charlie Hübner

Regie: Detlev Buck

Kinostart: 25.12.14

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Bibi & Tina – Voll verhext!

Verhext und unbegreiflich

War das nicht eben erst, daß Bibi und Tina das Kino zum Ponyhof fürs rosarote Mädchenherz machten? Mit einem Film, der wie ein Honigkuchenpferd vom Honigkuchenpferdreiterhof durch eine honigkuchensüße Handlung trabte? Und dabei immer noch Zeit für ein klebriges Popliedchen auf den Zuckerschnutelippen hatte. Nun, es gibt Dinge, die muß man nicht verstehen. Zum Beispiel, was vorrangig junge und bestimmt auch kluge Mädchen an Geschichten wie diesen finden.

Und tatsächlich war es erst im März diesen Jahres, als BIBI & TINA dank dieser Mädchen in heimischen Kinos lässig die Millionen-Zuschauer-Grenze übersprangen. BIBI & TINA – VOLL VERHEXT! heißt jetzt die Fortsetzung um die kleine, berühmte Hexe und ihre Freundin Tina vom Reiterhof. In dessen Nachbarschaft, auf Schloß Falkenstein nämlich, ist eingebrochen worden. Die Gemälde sind geklaut und die Monokelsammlung auch und all das, oh je, kurz vorm alljährlichen Kostümfest. Aber auch auf dem sonnigen Reiterhof herrscht trübe Stimmung, kein einziger Feriengast ist in Sicht. Was Bibi und Tina ändern wollen, mit einer Werbekampagne. Bei der die Mädchen dann auch auf Tarik treffen. Ein hübscher Bengel mit Rehaugenblick und Geheimniskrämerattitüde, der bald mit seiner schrägen Geschwisterschar den Reiterhof ebenso wie Bibis Gefühlshaushalt aufmischt. Ja, das Hexenmädchen ist zum ersten Mal verknallt. Aber muß sich dennoch bald die Frage stellen, wer Tarik wirklich ist, und was er im Schilde führt. Ist er etwa ein fieser Dieb?

Um es allen sich als Kinobegleitung opfernden Erziehungsberechtigten (vor allem den Vätern unter selbigen) klar zu sagen: Das Leben ist kein Ponyhof, manchmal muß man einfach durch. Ist doch zu erwarten, daß auch jetzt wieder die anvisierte Zielgruppe verhext wird von der Bibi und sich dieses Filmchen mit all seinen süßen Liedchen, Jüngelchen und Pferdchen nebst anstrengend überkandidelt agierenden Schauspielern zu Gemüte führen will. Und ja: Es ist ein Rätsel, warum dem so ist. Aber man muß nicht alles verstehen. Und wer immer dann von den fraglichen Erziehungsberechtigten in Folge des Filmerlebnisses des Nachts aus dem Schlaf schreckt, weil ihn etwa dieses hysterisch kieksende „Hex-hex!“ noch im Traum heimsucht, der sei getröstet: Das geht vorbei. Irgendwann hat man’s verdaut. Bis zum dritten Teil.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.