Originaltitel: I PRONOUNCE YOU CHUCK AND LARRY

USA 2007, 110 min
Verleih: Universal

Genre: Klamotte

Darsteller: Adam Sandler, Kevin James, Jessica Biel, Dan Akroyd, Steve Buscemi, Ving Rhames

Regie: Dennis Dugan

Kinostart: 27.09.07

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Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme

Schlüpfiges vom Reißbrett

Vorsicht: zunächst sei davor gewarnt, daß man sich gewaltig die Gehirnwindungen verkleben kann, bei dieser völlig realitätsfernen Komödie. Vielmehr betrachtet sie die Realität so, wie sie Hollywoods Traumfabrik gerne hätte. Hier sind alle Freunde, egal mit wem sie ins Bett steigen, es gibt noch gute Väter, die Werte vermitteln, und Adam Sandler kriegt jede Frau, gern auch mal im Rudel.

In dieser amerikanisierten Welt tragen Helden eine Feuerwehruniform, begeben sich in Lebensgefahr für fette Couchpotatoes und schmeißen sich auf den Kollegen, um ihm das Leben zu retten. Nach einer solchen Rettungsaktion landen Chuck und Larry im Krankenhaus. Der Womanizer Chuck verspricht - nachdem er sich an die Krankenschwester rangemacht hat - seinem Lebensretter jeden Gefallen zu erfüllen, den er von ihm verlangt. Dabei kann er nicht wissen, was auf ihn zukommt. Der alleinstehende Vater Larry muß sich nämlich - nachdem er seine Kinder geherzt hat - etwas einfallen lassen, um seine finanziellen Probleme zu lösen. Die rettende Idee: Chuck und Larry müssen heiraten und vorgeben, ein schwules Paar zu sein. So sorgen sie gegenseitig für die Rente. Dadurch sehen sie sich aber auch mit öffentlicher Diskriminierung, die sie selbstredend politisch korrekt entgegnen, und den homophoben Kollegen konfrontiert. Chuck hat derweil Schwierigkeiten, sich mit seiner neuen sexuellen Orientierung abzufinden, zumal die Anwältin, die das "Paar" vertritt, zum Anbeißen scharf aussieht. Am Ende löst sich aber natürlich auch dieses Problem, alle haben sich lieb und tanzen in den Abspann hinein ...

Einen Film wie diesen hätte es sicher vor zwanzig Jahren in Hollywood nicht gegeben. Das ist aber auch das einzige Beachtliche an dieser Reißbrettkomödie. Das Drehbuch setzt auf die üblichen schlüpfrigen Scherze und seltsamen Figuren, wie sie noch in jedem Adam-Sandler-Vehikel an der Tagesordnung sind. Schwulenwitze gab es auch darin stets reichlich, da war es scheinbar nur konsequent und unvermeintlich, nun einen davon auf Spielfilmlänge zu erzählen. Um so erstaunlicher ist es aber, daß CHUCK UND LARRY in den Staaten Zuspruch von einigen schwulen Aktivistengruppen erhalten hat.

[ Lars Tunçay ]