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Kletter-Ida

Bierernste Kinder-Action - Hausarrest !

Ida ist 12 und liebt das Klettern, wie ihr Vater, der frühere Bergsteiger. Doch der kam einst bei einem Unfall fast ums Leben. Idas Eltern sind also gar nicht begeistert, daß sie in ihrer Freizeit gern mal an Industrieschornsteinen hochkraxelt. Als ihr Vater nun aufgrund seines Unfalls eine teure Operation braucht, ist Idas Ideenreichtum gefragt. Klar, einen Tresor müßte man knacken! Mutti arbeitet doch (zufällig) als Sicherheitsfrau bei einer Bank. Aber der Tresor hängt in 30 Meter Höhe in einem Schacht. Na Mensch, die Ida kann doch klettern! Da muß sie nur noch ihre zwei Freunde Sebastian und Jonas zur Mittäterschaft überzeugen. Kein schweres Unterfangen, beide sind hoffnungslos in sie verknallt. Als auch noch eine nächtliche Betriebsfeier in der Bank bevorsteht, ist das eine einmalige Chance. Doch so leicht, wie die drei sich das vorstellen, kommen sie nicht an 1,5 Millionen dänische Kronen. Diese Nacht werden sie nicht vergessen.

Da hat wohl jemand nicht aufgepaßt. Ein Drehbuch, wie es Autoren sonst mit der Bemerkung "Noch mehr Zufälle konnten sie wohl nicht hineinquetschen?" zurückbekommen, hat irgendwie den Weg in die Produktionsmaschinerie geschafft. Und als jemandem auffiel, wie haarsträubend humorlos das Ganze zu werden droht, steckte schon der gesamte Jahreshaushalt der dänischen Filmindustrie drin. Ja, es knallt immer mal. Ja, Verfolgungsjagden gibt es auch. JA, es gibt auch einen ultrafiesen Wachmann, um Himmels willen. Aber kein Augenzwinkern zu entdecken, mit dem man uns zu verstehen gibt: Hey, drei Kiddies rauben eine Bank aus - ist doch nur Spaß! Zugegeben, KLETTER-IDA ist eine optische Perle, so kann ein Actionfilm aussehen. Aber muß mit steinerner Miene auch noch eine Dreiecksbeziehung zwischen 12jährigen bemüht werden, während Papi im Sterben liegt? Und muß Idas kleiner Bruder in die Fänge der Bösen geraten, um die Spannungsschraube noch eine Kleinigkeit mehr anzuziehen?

Zu guter Letzt entkommen die Autoren ihrer eigenen Cleverness nicht mehr, und so setzt das Finale dem Lausmädelstreich eine einfältige Krone auf. Das mag man flott finden, wenn man 12 ist, aber wirklich blenden lassen sich auch die kleinen Zuschauer nicht. Ich will Pippi wiederhaben. Die hat wenigstens Spaß verstanden.

Originaltitel: KLATRET¯SEN

DK/Norwegen/S 2001, 89 min
Verleih: MFA

Genre: Action, Kinderfilm

Darsteller: Julia Zangenberg, Stefan Pagels Andersen, Mads Ravn

Regie: Hans Fabian Wullenweber

Kinostart: 02.01.03

[ Roman Klink ]