Originaltitel: SWEET HOME ALABAMA

USA 2002, 105 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Komödie, Liebe, Romantik

Darsteller: Reese Witherspoon, Josh Lucas, Candice Bergen

Regie: Andy Tennant

Kinostart: 19.12.02

Noch keine Bewertung

Sweet Home Alabama

Attraktiv, blond, uninteressant - ein Erfolgsrezept?

Melanie Carmichael hat alles, was das Herz begehrt: Ein aufregendes Leben, Ruhm und Erfolg als Designerin und den Traummann schlechthin an der Angel, den begehrtesten Junggesellen New Yorks.

Der Autor wendet sich kurz ab, übergibt sich heftigst angesichts dieser ätzenden Inhaltsangabe und schreibt dann gewissenhaft weiter. Ehrlich mal, will das wirklich noch jemand sehen? Anorektische blonde Püppchen mit Dentagard-Lächeln, die in verlogenen Aschenputtelmärchen durch die High Society staksen (Koks? Sex? Also bitte! Das ist Hollywood.), um am Ende irgendwie noch viel dumpfbackiger glücklich zu sein, als sie ohnehin in ihrer dumpfbackigen Glückseligkeit schon waren.

Oben genannte Melanie möchte heiraten, doch dazu muß sie sich zunächst von ihrem ersten Ehemann scheiden lassen. Sie ehelichte ihn einst im Anflug jugendlicher Überschwenglichkeit in der dörflichen Heimat, und seitdem weigert sich der Depp, die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Was hilft es, sie muß aus dem hippen New York ins ländliche Alabama jetten und sich die Unterschrift selbst beschaffen. Doch kaum erreicht sie den Ort der Kindheit, holen sie die Wurzeln ein. Alte Freunde, die gemeinsame Dorfkneipe, der liebgewonnene Schlappohrenköter - Melanies Selbstsicherheit gerät ins Trudeln, und auch ihr baldiger Ex-Mann scheint sie noch zu reizen. Weiter geht’s im lauen Wanken um Identität und wahre Gefühle, und als schließlich die Hochzeit stattfinden soll, muß sich Melanie entscheiden.

Heimat ist immer noch dort, wo mein bäuerliches Herz zu Hause ist, noch banaler kann die Message wohl kaum sein. Mit Reese Witherspoon wurde das passende Gesicht zum filmischen Dreschflegel gefunden, keimfrei, sympathisch und erfolgreich. Und um ja nicht in NATÜRLICH BLOND-Gefilde abzugleiten, schraubte man den Humor nach unten - erhöhter Dramatik und Romantik zuliebe. Der komödienversierte Regisseur Tennant hält das Ganze dann irgendwie zusammen und kann dem kalkulierten Produkt doch kein Leben einhauchen.

Wer mit dem blutleeren Filmchen trotzdem seine Zeit verschwenden will, bitte sehr. Wir haben gewarnt: SWEET HOME ALABAMA hat ungefähr soviel Biß, wie ein "Du Darfst" - Menu. Wohl bekomm’s!

[ Roman Klink ]