D/I/Österreich 2025, 113 min
FSK 12
Verleih: Weltkino
Genre: Drama
Darsteller: Thomas Prenn, Aenne Schwarz, Laurence Rupp
Regie: Michael Kofler
Kinostart: 04.12.25
Südtirol 1961: Es hält ihn nichts mehr hier, den Paul. Künstler will der werden und weg vom familieneigenen Almbauernhof, den Pauls älterer Bruder Anton bewirtschaftet. Weg auch aus der dörflichen, kleingeistigen Enge. Und weg aus einem politisch aufgeheizten Klima, in dem sich die deutschsprachige Minderheit Südtirols den zunehmenden Repressalien der italienischen Machthabermehrheit ausgesetzt sieht. Mit alldem hat Paul innerlich längst abgeschlossen, mithin steht seine Abreise nach München an die Kunstakademie kurz bevor. Doch dann eskaliert die Situation. Anton, der zu einer Separatisten-Gruppe gehört, die auch zunehmend mit Gewalt agiert, wird von der Polizei gesucht und taucht in den Untergrund ab. Läßt Frau und Sohn zurück – und zwingt Paul somit in eine Verantwortung, die diesen zu zerreißen droht.
ZWEITLAND ist ein Heimatfilm ohne Heimattümelei. Ein Bruderdrama der stillen Art. Und ein nüchtern ausgewogener Exkurs, der sich einem vergleichsweise wenig bekannten politisch-historischen Sujet widmet. In seiner Gesamtheit könnte man ZWEITLAND als ein Kinoadäquat zu dem bezeichnen, was man in der Literatur gemeinhin „Entwicklungsroman“ nennt. Auch wenn Novelle besser passen würde, für diese im Kern kleine und sehr intime Geschichte, die so gezielt wie gekonnt alle großen Töne und Gesten vermeidet. Die nah bei Paul bleibt und bei seiner Sicht auf die Ereignisse wie auch auf die Menschen, die in sie verstrickt sind.
Und die für den Zwiespalt, in dem Paul steckt, für diese Verwurzlungen eines Menschen, der seine Wurzeln doch eigentlich kappen möchte, einfache, klare und bestechende Szenen findet.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.
Passage Kinos: 13:45, 18:30
Passage Kinos: 13:45, 18:30
Passage Kinos: 13:45, 18:30
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Passage Kinos: 16:00, 18:30
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