Label: Sony Classical

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind

James Newton Howard

Vor fünf Jahren erklang es zum letzten Mal im Kino, jenes Musikstück, das der Komponist John Williams nach Harry Potters gefiedertem Sidekick benannte, und das zum musikalischen Synonym für Joanne K. Rowlings magische Parallelwelt geworden ist: Hedwigs Thema. Nun kehrt es zurück in die abgedunkelten Kinosäle – für 15 Sekunden. Länger dauert es nicht, bevor James Newton Howard mit eigener motivischer Überleitung im Fortissimo der zarten Hornmelodie den Garaus macht, als wollte er keinen Zweifel aufkommen lassen, daß mit PHANTASTISCHE TIERWESEN eine neue (musikalische) Zeitrechnung beginnt. Nach Williams, Doyle, Hooper und Desplat markiert Howard tatsächlich einen Neuanfang: Mit ihm ist das Potter-Universum im filmmusikalischen Mainstream angekommen. Howard ist Hollywoods Allzweckwaffe, ein tadelloser Handwerker, der jedes Genre beherrscht, aber nur selten – wie in AUF DER FLUCHT oder THE VILLAGE – eine distinktive Sprache findet. Für PHANTASTISCHE TIERWESEN schuf Howard denn auch einen soliden, aber kantenlosen Abenteuerscore für Orchester und Chor, der lediglich mit kurzen Abstechern ins Jazzige für Überraschungen sorgt.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.