WIGWAM, WESTE(R)N, WEISSE WöLFE

Karl-Ernst Sasse, Wilhelm Neef, Günther Fischer u.a.

Wer erinnert sich nicht mehr an Gojko Mitic im Sattel einer langen Reihe von DEFA-Antworten auf die westliche Winnetou-Mania. Meist erzählt aus der Sicht der Indianer und historisch korrekter als alles aus den USA, lange bevor Kevin Costners Wolfstanz eine neue Ära in der nordamerikanischen Betrachtungsweise einläutete.

Je weniger die DEFA-Western den amerikanischen in der Erzählperspektive glichen, desto mehr orientierten sich doch die Komponisten für die Filmmusiken an den Großen des Genres, so zum Beispiel an Elmer Bernsteins THE MAGNIFICENT SEVEN. An Eigenständigkeit verlieren die endlich aus den Tiefen hervorgeholten East-Western-Scores deswegen kaum, sie können sich gar mit den amerikanischen Vorbildern messen. Packend Karl-Ernst Sasses SPUR DER FALKEN, lyrisch und romantisch sein DER SCOUT-Thema, verspielt folkloristisch und heldenhaft Wilhelm Neefs OSCEOLA. WIGWAM stellt die Mitte einer Trilogie von DEFA-Indianermusiken dar, die im Frühjahr mit Teil 3 beschlossen wird. Ein kleines Stück Filmhistorie - vor der Vergessenheit bewahrt.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

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