Originaltitel: JOE

USA 2013, 113 min
Label: Koch Media

Genre: Drama, Erwachsenwerden

Darsteller: Nicolas Cage, Tye Sheridan

Regie: David Gordon Green

Joe

Der 15jährige Gary sucht Arbeit, die bietet ihm Joe, der ein Abholzungsunternehmen führt. Beide sind eher wortkarg, einzelgängerisch, sie freunden sich an. Joe hilft der neue Bund, seine Vergangenheit zu verdrängen, Gary, ein Kind, das früh erwachsen werden mußte, träumt via verdientem Geld von einem besseren Leben – ohne die Gewaltattacken seines versoffenen Vaters.

David Gordon Green erzählt still und ohne Weichzeichner von einer ungewöhnlichen Freundschaft, vom Überlebenskampf eines Jungen aus extremstem White-Trash-Milieu, in dem Typen schon für eine Pulle Schnaps anderen den Schädel einschlagen. Die Überraschung des durchaus harten Films: Nicolas Cage! Den hatte man wahrlich nicht mehr als ernstzunehmenden Mimen auf dem Plan, er liefert hier aber eine beeindruckende Leistung, die sein so sattgesehenes Over-The-Top-Gehampel der letzten Jahre wettmacht. Und ohnehin ein Gesicht der Kinozukunft: Tye Sheridan, der nach MUD einmal mehr durch Verletzlichkeit, Wut und Hoffnung glänzt. Ärgerlich nur: Daß das Kino für solch’ großartige Charakterfilme keinen Platz mehr zu haben scheint!

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.