Originaltitel: THE ANGELIC CONVERSATION

GB 1984, 78 min
Label: Salzgeber

Genre: Experimentalfilm, Erotik, Schwul-Lesbisch

Regie: Derek Jarman

The Angelic Conversation

Unbequem war Jarman, ein Schüler Hockneys, schon immer. Unbequem bis komplett verstörend ist auch dieser Film. Jarman läßt die Sonette Shakespeares von der sinnlichen Stimme Judi Denchs einsprechen, dazu sind in grobgerasterten Bildern junge Männer zu sehen. Mal als proletarischer Jesus bei der Holzarbeit, mal mit sehnsuchtsvollem Blick hinter Gittern, dann wieder zwei bei einem Ringkampf. Dazwischen werden kühle Bilder einer Waschung geschnitten.

Ein interdisziplinäres, rätselhaftes Kunstwerk, das natürliche Geräusche mit irritierenden Bildern verbindet, das als Pamphlet der Angst und zugleich als Antidot der Vergänglichkeit taugt, das Verzweiflung ausdrückt. Dazu passen die ökonomische Musik von Coil und auch Shakespeares Sonette sehr gut, die wie gemacht für homoerotische Auslegungen scheinen. Sicher einer von Jarmans Anknüpfungspunkten. Werten kann man den Film schwerlich, wirken lassen hingegen ganz wunderbar.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.