Originaltitel: BILLY ELLIOT

GB 2000, 112 min
FSK 6
Verleih: UIP

Genre: Tragikomödie, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Jamie Bell, Julie Walters, Gary Lewis

Regie: Stephen Daldry

Kinostart: 30.11.00

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Billy Elliot – I Will Dance

Großartiges, britisches Kino – der Herzensbrecher des Jahres!

Harte Zeiten für Vater Elliot. Seine Frau ist gestorben, die Zeche, in der er arbeitet, soll geschlossen werden, und sein halbwüchsiger Sohn Billy ist genau in dem Alter, wo der Streß losgeht. Billy hat seinen eigenen Kopf. Obwohl sein Vater ihn zum Boxunterricht schickt, um ihn auf’s Leben vorzubereiten, schielt Billy immer neugieriger in die andere Ecke der Sporthalle. Denn dort trainieren die Mädels Ballett. Anfänglich noch sehr scheu nimmt er das Angebot vom Mrs. Wilkinson wahr, mit den Mädchen zu üben. Nach einigem Sträuben kauft sich Billy auch Ballettschuhe. Seine Lehrerin widmet ihm ihre gesamte Aufmerksamkeit, weil sie in Billy Elliot ein großes Talent wittert. Billy ist zerrissen. Zum einen weil ihm der Ballettunterricht viel Spaß macht, und zum anderen aber niemand, am wenigstens natürlich sein Vater, von seinem heimlichen Training erfahren darf. Mrs. Wilkinson bemüht sich inzwischen um einen Termin bei der Royal Ballet School. Die Bombe platzt, als Billys Vater davon erfährt. Doch der Junge gibt seinen Traum nicht auf. Vor allem der gleichaltrige Michael hält zu ihm. Der allerdings hat sich in Billy verliebt...

Atemberaubend, herzzerreißend, wunderbar! Das hat im Kino lange gefehlt. Stephen Daldry hat einen ehrlichen, warmherzigen und zutiefst berührenden Film gemacht. Er erzählt von der Schwierigkeit, authentisch und zu sich selbst ehrlich zu sein und bettet diese sensible Geschichte in den schwierigen sozialen Hintergrund der Region Nordenglands, ohne jemals oberflächlich zu werden. So etwas können eben nur die Briten. Auch beim Beobachten der zarten Jungenfreundschaft beweist er ein immenses Gespür für Takt, Zwischenmenschlichkeit und die Schwere, jung zu sein. Wenn Billy für Michael in der Sporthalle heimlich tanzt, dann erlebt der Zuschauer eine der schönsten Szenen der Filmgeschichte. Stephen Daldry vertraut auch dem realistischen Spiel zwischen Jamie Bell als Billy und Gary Lewis als dessen Vater. Wenn dieser sich zum Ende hin auf die Seite seines Sohnes stellt und für dessen Erfolg kämpft und weint, dann ist das kein peinlich hingebogenes Happy End oder falsches Sentiment, sondern aufrichtige Vaterliebe. Mit Sicherheit einer der besten Filme des Jahres.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.