Originaltitel: OLYMPUS HAS FALLEN

USA 2013, 120 min
FSK 16
Verleih: Universum

Genre: Action, Polit, Thriller

Darsteller: Gerard Butler, Aaron Eckhart, Morgan Freeman, Melissa Leo, Angela Bassett

Regie: Antoine Fuqua

Kinostart: 13.06.13

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Olympus Has Fallen

Tod und Folterspiele

Weihnachtszeit, heimelige Zeit. Der US-Präsident ist nebst Gattin und quasi schon zur Familie gehörigem Leibwächter Mike auf dem Weg zum üppigen Büffet – da geschieht ein Unfall, welchen die First Lady nicht überlebt, womit der (laut Pressetext) „verläßliche Kassenmagnet“ Ashley Judd spontan ausscheidet. Interessiert aber sowieso nur weit entfernt am Rand, denn wichtiger ist, daß Mike sich fortan Vorwürfe macht und degradiert wird.

Seine Chance zur Rehabilitierung kommt indes schon bald, weil am 5. Juli – man beachte die sicher rein zufällig gewählte Nähe zum Unabhängigkeitstag – Terroristen das Weiße Haus überrennen. Geschätzte 300 von Kugeln zerfetzte Statisten später ist der Präsident in Feindeshand der schurkischen Nordkoreaner (!). Und Mike stellt sich der Horde im Alleingang entgegen, für Vaterland, Freund und Buße.

Klingt per se nach unterhaltsamer Bruce-Willis-mit-verdrecktem-Unterhemd-Hommage? Okay, entpuppt sich aber als Stinker übelster Sorte und völlig ironiefrei – es sei denn, man findet es bewußt komisch, wenn zum Beispiel Mikes situativ absolut auf dem Stand befindliche Angetraute beim Anruf in ruhiger Minute fürsorglich flötet: „How Has Your Day Been?“ Und selbst solcher Schenkelklopfversuch würde automatisch im Meer der Leichen, der Hinrichtungen nebenbei und darüber hinaus Unmengen von Filmfehlern versacken. Da zündet beim Kopfschuß mal eben das Blutplättchen nicht, völlig egal, die austauschbare asiatische Böslings-Schnepfe bricht trotzdem sackgleich zusammen. Wahrscheinlich direkt auf der Ami-Flagge, schließlich wird diese permanent in Zeitlupe durchsiebt, von Füßen getreten, in den Dreck geworfen ... Jahaha, die USA, das unablässig gelobte, doch eben auch gemein bedrohte Land.

Nebenbei vermittelt jenes zu allem Überfluß langweilige Machwerk, daß brisanteste Zugangscodes, deren Kenntnis die ganze Welt ins Desaster stürzen mag, unknackbar stets aus drei Buchstaben und vier Ziffern bestehen, oder darf ein scheinheiliger kaum vorstellbares Pseudo-„Motiv“ für den Anschlag herhalten. Gekrönt wird das unablässige Foltern, Exekutieren, dumme Geschwafel und metaphorische „Wir sind die Guten!“-Gebrüll von einer Riege fähiger Darsteller, die Hauptrolle ausgenommen. Was nun allerdings nicht für diesen – pardon – unerträglichen Rotz, sondern gegen die Lebenshaltungskosten in Hollywood und Umgebung spricht.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...