Originaltitel: THE BACK-UP PLAN

USA 2010, 102 min
FSK 12
Verleih: Concorde

Genre: Klamotte

Darsteller: Jennifer Lopez, Alex O´Loughlin, Eric Christian Olsen

Regie: Alan Poul

Kinostart: 13.05.10

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Plan B für die Liebe

Kein Plan, kein Charme, kein Witz

Weiß man ja schon aus SEX AND THE CITY, daß sogar selbstbewußte New Yorkerinnen letztlich nur davon träumen, für Mr. Right die tolle Gattin und für Mr. Right jr. die ebenso tolle Mutti zu geben. An diesem Konservatismus ändern weder Karriere noch etwaige damit einhergehende dekorative Emanzipation etwas.

Die Frauen in SEX AND THE CITY, um beim Paradebeispiel zu bleiben, sind modisch immer en vogue, latent nervig – und mal ganz ehrlich: total unsympathisch. Das nun aber immerhin, soviel Gerechtigkeit muß sein, wenigstens partiell auf witzige, selbstironische Art. Womit man diese Plapper-Frauenpower, wenn auch nicht in der Kinofassung, so doch zumindest im TV-Serien-Format durchaus mal ertragen konnte. Über SEX AND THE CITY steht hier so viel, weil es, mit Verlaub, über PLAN B FÜR DIE LIEBE allein eigentlich nicht genug zu sagen gibt, um auf die Länge einer anständigen Filmkritik zu kommen. Und weil Alan Pouls Schmonzette um die alleinstehende Zoe, die so gerne Mutti wäre und sich in Ermangelung eines Mr. Right ihren Traum vom Kind kurzerhand mit einer künstlichen Befruchtung erfüllen läßt, alles hat, was eben SEX AND THE CITY auch hat. Nur ohne Witz und Ironie.

Dafür ist Jennifer Lopez nach Jahren der Abstinenz zurück auf der Leinwand – und liefert als Zoe erneut den Beweis, daß eine hübsche Schnute und ein toller Hintern eben fürs Schauspielern nicht wirklich ausreichen. Oder ist man zu engstirnig, wenn man dieses darstellerische Dilettieren so kritisch sieht? Schließlich ist PLAN B FÜR DIE LIEBE kein Bergman-Drama. Sondern nur ein Filmdesaster von der Stange. Nun denn: Zoe, gerade frisch befruchtet, trifft natürlich genau jetzt auf den smarten Junggesellen Stan. Klar, der entpuppt sich als Mr. Right. Dem es zu gestehen gilt, daß sie, Zoe, eben schwanger ist, woraufhin Stan kurz flieht, dann reuig wiederkehrt, um fortan mit Zoe all die Lustigkeiten durchzustehen, die es eben in Erwartung eines Kindes so durchzustehen gilt.

Versprochen: Zoe kotzt viel und prinzipiell in unpassenden Momenten, und die Schwangerengruppe ist ziemlich militant, also halb lesbisch, halb esoterisch, und keine der dicken Ladys ist dabei halb so hübsch wie Zoe. Und dann der Kinderwagenkauf! Gott, wie goldig! Und dieser Papa auf dem Spielplatz, der von seinem Söhnchen eine gefundene Kackwurst geschenkt bekommt. Na, wie lustig ist das denn! Gibt es sonst noch was zu sagen? Nö.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.