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Schatten der Wahrheit

Übernatürlicher Thriller mit Hitchcock-Zitaten

Das gutsituierte Ehepaar Claire und Norman Spencer zieht in ein luxuriöses Haus am See. Die gemeinsame Tochter hat das elterliche Heim verlassen um zu studieren, und Norman ist als prominenter Wissenschaftler häufig lange im Labor beschäftigt. So verbringt Claire viel Zeit allein und entwickelt ein starkes Interesse für das Benehmen ihrer Nachbarn.

Schließlich hat sie den Verdacht, daß ein Mord stattgefunden hat, obwohl Norman ihre Vermutungen brüskiert vom Tisch wischt. Gleichzeitig steigert sich ihre emotionale Hysterie, da Objekte ein unheilschwangeres Eigenleben annehmen. Türen scheinen sich von allein zu öffnen, ein Bilderrahmen fällt wiederholt zu Boden, und die Badewanne füllt sich immer wieder. Wasserdunst breitet sich aus, und Claire beginnt, das Spiegelbild einer jungen Frau wahrzunehmen. Einige spiritistische und Psychiater-Sitzungen später kommt Claire der Untreue ihres Ehemanns auf die Spur, und langsam beginnen diverse Andeutungen Sinn zu machen.

Für seine erste Thriller-Inszenierung ließ sich FORREST GUMP-Regisseur Zemeckis nicht unerheblich von Alfred Hitchcock inspirieren. Mit Szenezitaten aus DAS FENSTER ZUM HOF und PSYCHO greift er tief in die Trickkiste des Genre-Großmeisters und erzeugt durch zahlreiche effektive Überraschungsmomente und die berühmten falschen Fährten soliden Suspense. Beeindruckend auch, mit welcher Präzision er seine perfekt besetzten Stars durch ein auf den Punkt konzipiertes Wechselbad der Gefühle schickt. La Belle Michelle Pfeiffer bietet eine Glanzleistung als Heldin in Bedrängnis und porträtiert gekonnt eine Figur, die zwischen emotionaler Labilität und Nervenstärke schwankt. In Anbetracht von Harrison Fords sporadischer Leinwandanwesenheit ist es vornehmlich sie, die den Film trägt - und das absolut überzeugend.

Originaltitel: WHAT LIES BENEATH

USA 2000, 126 min

Genre: Thriller, Psycho

Darsteller: Harrison Ford, Michelle Pfeiffer

Regie: Robert Zemeckis

Kinostart: 28.09.00

[ Cinebiz ]