Originaltitel: STEP UP: ALL IN

USA 2014, 110 min
FSK 0
Verleih: Constantin

Genre: Teenie, Musikfilm

Darsteller: Ryan Guzman, Brian Evignan, Adam G. Sevani

Regie: Trish Sie

Kinostart: 07.08.14

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Step Up: All In

Tanz den Teebeutel!

Da ist er also, der STEP UP-Aufguß Nummer Fünf. Und man muß das einfach mal sagen: Einen immer gleichen Teebeutel, in dem von Anfang an überschaubar Aromatisches drin war, tatsächlich eben volle fünf Male dem Publikum immer wieder aufs Neue zu servieren, ist schon ein starkes Stück. Respekt, ey!

Die Hand ist also voll, die Ideentüte dabei nicht zwangsläufig, und natürlich führt man derlei auch deshalb an, weil man – so viel Ehrlichkeit muß sein – als Kritiker hier an seine Grenzen stößt. Ein Teebeutel ist ein Teebeutel ist ein Teebeutel. Was zum Uhu soll man darüber denn noch schreiben? Es fällt und fällt einem einfach nicht mehr viel ein. Versuchen muß man es freilich dennoch, schließlich soll sich die angepeilte junge, vornehmlich weibliche Zielgruppe, welche die Vorgängerfilme schon zum Erfolg machte, nicht per se ignoriert fühlen.

Also: Fangen wir mit der, ja, Handlung an. Sean hat eine echte Pechsträhne. Seine Tanz-Crew will nicht mehr seine Tanz-Crew sein, irgendwie ist Liebeskummer auch im Spiel, und was Job und Karriere angeht, sieht es ebenfalls nicht rosig aus. Daß Sean in dieser Situation latent ein Gesicht beeindruckender Baby-Speck-Einfältigkeit zeigt, muß man nicht überbewerten. Sean drückt sich nämlich mit dem Körper aus. Denn Sean ist Tänzer. Weshalb er dann auch mit seinem alten Kumpel Moose eine neue Tanz-Crew formiert, um tanzend an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen, bei dem auch im Konkurrenzteam seine alten Tanz-Kumpel tanzen, und es innerhalb Seans neuer Clique auch bald wieder neue Probleme gibt (irgendwie ist auch Liebeskummer im Spiel) und sich brennende Fragen stellen: Wird auch diese Crew Seans zerfallen? Oder werden alle gemeinsam für ihren großen Traum kämpfen? Und werden sie gar den Wettbewerb gewinnen? Und wann wird Sean seine Baby-Speck-Einfältigkeit los?

Jetzt sag bloß einer, das Ganze käme ihm bekannt vor. Nun, auch bezüglich der Umsetzung könnte der Eindruck entstehen. Denn Regisseurin Trish Sie ist aufs Bravste darum bemüht, jegliche inszenatorische Originalität rauszuhalten. Mit jenem Erfolg, der Erfolg verspricht an den Kinokassen. Es sind halt gute Zeiten für Aufgüsse.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.