Originaltitel: WRONG TURN

USA 2003, 84 min
Verleih: Constantin

Genre: Horror

Darsteller: Eliza Dushku, Jeremy Sisto, Desmond Harrington

Regie: Rob Schmidt

Kinostart: 28.08.03

Noch keine Bewertung

Wrong Turn

Falscher Abzweig, großer Fehler, harter Horror

Sie sind Camper, Wanderer, Freizeit-Abenteurer? Meiden Sie diesen Film! Nach WRONG TURN werden Sie nämlich nicht mehr angstfrei durchs Unterholz pirschen. Ganz sicher nicht.

Chris hat es eilig, der Highway ist blockiert, also nimmt er die Abkürzung über eine Schotterstraße. Schlechte Idee. Nach wenigen Metern Waldweg rammt er einen liegengebliebenen Range Rover. Dessen Reifen haben Bekanntschaft mit Stacheldraht gemacht, und die fünf Insassen waren zum ungeplanten Stop gezwungen. Sie sind entsprechend sauer über den Crash, doch die Gemüter kühlen ab und gemeinsam soll Hilfe geholt werden.

Evan und Francine bleiben bei den Autos, um endlich Zeit für sich zu haben. Ziemlich schlechte Idee. Die anderen Vier finden in einem verkeimten Holzhaus Stacheldraht, unzählige Autoschlüssel und Eingeweide. Sie schlußfolgern - um einiges langsamer als der Zuschauer -, daß die drei Hüttenbewohner mit Sicherheit finstere Zeitgenossen sind. Und schon kehren diese mit einem LKW heim und haben Evan und Francine dabei, im Handgepäck sozusagen. Nun sind Fluchtideen gefragt, und der Freund harter Horrorfilme weiß, unbeschadetes Entkommen ist Luxus É

Schon BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE zeigte die Wälder West Virginias als feindseligen, gefährlichen Ort. WRONG TURN kommt weitaus schneller zur Sache, ist bestialisch und rasant, läßt sich auf keine Mätzchen ein. Die einzigen halben Sachen sind hier Gliedmaßen und Köpfe, dafür sorgt Effekt- und Ersatzteilguru Stan Winston und schraubt den Gewaltpegel des Gegenwartskinos wieder eine bedenkliche Stufe höher. Zum Glück erzielen nicht alle Masken den gewünschten Horroreffekt, die Gänsehaut macht dann Schmunzelpause.

Regisseur Rob Schmidt kann nicht nachgesagt werden, den Horrorfilm an sich neu definiert zu haben. Doch sein Gespür für schnelle Schocks, eine gewaltige Klangkulisse und die gelungene Besetzung lassen dem Zuschauer keine Zeit, die Mär vom degenerierten, unbesiegbaren Hinterwäldlertrio zu hinterfragen. Da mag West Virginias Fremdenverkehrsverband noch so toben, hinter dem falschen Abzweig lauern brutale Pfade des Horrorgenres.

[ Roman Klink ]