Label: Film Score Monthly

The Wild Bunch

Jerry Fielding

Nach 18 Jahren und genau 250 Veröffentlichungen beschließt Film Score Monthly ein kleines, feines Kapitel Filmmusikgeschichte. Mit einer „End Of The Line Edition“ von THE WILD BUNCH legt das Label seine Arbeit nieder. Damit macht sich Lukas Kendall noch ein Abschiedsgeschenk, handelt es sich doch bei Jerry Fieldings Westernklassiker um einen persönlichen Favoriten des Verlegers.

Fielding war zeitlebens kein Edeltöner. Er gehörte nicht zu den postromantischen Apologeten Hollywoods, sondern hat sich mit einer raren Kompromißlosigkeit seinen eigenwilligen Stil bewahrt. Jenseits des Films entpuppen sich seine Werke – und so auch THE WILD BUNCH – als rauhe Kost, deren Zugänglichkeit durch Atonalität, verzwickte Melodieführung, rhythmische Raffinesse und unerbittliches Lokalkolorit erschwert wird. THE WILD BUNCH ist folglich weit entfernt vom hymnischen Pathos Elmer Bernsteins oder der italienischen Coolness Ennio Morricones. Wenn sich der Hörer allerdings die Zeit nimmt, kann er kompositorisches Gold schürfen. Genügend Material bieten die reichlich drei Stunden der aufwendig ausgestatteten 3-CD-Box. Ein gelungenes Finale!

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.