Von einem ausstatterischen und schauspielerischen Sparpaket kann keine Rede sein, selbst wenn Bibis Flugübungen auf dem treuen Kartoffelbrei manchmal zartes Erinnern an einen über die Dächer holpernden Karlsson wecken .
Franka Potente macht sich ausgesprochen gut in ihrem zweiten großen Hollywood-Projekt . Sie dient keineswegs nur als feminines Anhängsel der Hauptfigur, darf verletzlich, stark, emotional und abgebrüht zugleich sein.
Olesen wühlt sich mit Witz und Gefühl als Nachhut einer beweglichen Kamera in die Lebens-, Leidens- und Liebeswirren der Hinterbliebenen, legt Mißgeschicke unterschiedlicher Größe frei, hier Tragisches, da bislang Unausgesprochenes.
Unsere Filmemacher begnügen sich nur in sehr wenigen Ausnahmen mit dem Erzählen einer recht reizenden Geschichte. Nein, auch hier muß Kino noch so ein bißchen als Sozialstunde herhalten.
Dieses fordernde Kunstwerk schont weder Protagonisten noch Publikum; für einige Kinobesucher flimmert wohl wirrer Unsinn über die Leinwand, andere murmeln hingerissen "Magnifique".
Drama, Liebesfilm, Bestandsaufnahme zur Institution Familie - VÄTER einem Genre zuzuordnen, fällt schwer und zudem ist Dani Levys Film Gott sei Dank mehr als eine plumpe Solidarisierung mit den Vätern der Nation, greift die Themen sensibel und vielschichtig auf.
Kai Wessel erzählt vom Erwachsenwerden, er verklärt und demaskiert es nicht. Das macht sein Werk zu einem der sympathischeren "Teen-Filme".
Ein mutiger Regisseur hat das Unmögliche geschafft und transportiert großes Frachtgut auf kleinstem Raum, als sei es das Leichteste von der Welt.
Chadhas Angriff auf humorige EAST IS EAST-Gefilde führt nicht immer in Tornähe, denn sie hat Konditionsprobleme - vor allem im Tempo, und trotz einer herrlich vitalen Hauptdarstellerin auch in der Besetzung.
MINORITY REPORT ist ein abgefahrenes, schwindelerregendes Komplexum aus Absurdem und Emotionalem, ein düster funkelnder Meilenstein des Sci-Fi-Genres.
André Techiné hat einen leisen, unaufgeregten, packenden Exil-Film gemacht. Das Exil ist Tanger, Brückenkopf und Barriere zwischen Afrika und Europa, eine Stadt, die die innerlich Heimatlosen nicht halten kann.
Wirklich erzürnende Kriegsmär über die Allmacht der Amerikaner, platt zu machen, was nicht gefällt.
Neue Ideen sind weiß Gott nicht die Stärke des SUPER-GURU, aber die flotte Variation bekannter Elemente vollbringt Erstaunliches.
Einer der wenigen Filme, die Grauenvolles erzählen, dabei aber niemals den Ton in der Mitte vergessen und sich nicht auf das tränennahe Terrain der Sentimentalität verirren.
Das auf Filmkilometer vorhersehbare rosarote Romantik-Märchen wird neben wenigen wirklich witzigen Einfällen mit (logisch!) Genitalien-Gags teils peinlicher Ausprägung garniert.
Andreas Baader rief Anfang der 70er Jahre die RAF ins Leben. Was nun circa 30 Jahre später dem interessierten Publikum präsentiert wird, ist absichtlich fern realistischer Dokumentation, eher fiktive Kinobiographie.
Eine geschlagene halbe Stunde braucht HILFE ICH BIN EIN JUNGE, eh das Wechselspiel in Fahrt kommt. Aber nach dem behäbigen Start nehmen amüsante Verwicklungen ihren Lauf.
Daß hinter dem großen Teich Lebenskonzepte hinterfragt werden, ist selten genug. Wenn dabei ein eleganter und angenehmer Film wie K-PAX herauskommt, ist das einen Kinobesuch wert.
Besonders harte Cineasten nehmen wohl unverzagt an, daß Lucrecia Martel ein entlarvendes Werk drehen, den schleichenden Untergang der lethargischen modernen Gesellschaft aufzeigen wollte ...
Ein sympathischer Familienspaß, in dem immer was los ist, aber auch alles seinen berechenbaren Platz hat. Bloß der Starttermin ist völlig deplaziert. Wer denkt im Oktober schon an Schlittenfahrt und Schneeballschlacht?
Dieser Film ist so schnell und selbstvergessen hip, daß Agent und Regisseur sich in ihm drehen wie Hamster im Laufrad, bis sie unten und oben, Original und Zitat, Kino und Kunsthonig, Revolution und Opportunismus verwechseln.
Man sagt, dies sei Polanskis persönlichster Film und meint damit die Nähe zu seiner eigenen Biographie. Er selbst überlebte das Getto von Krakau und die Bomben auf Warschau. Vielleicht ergreift er gerade deshalb manchmal die Flucht vor dem Aufgehen in diesen fremden Erinnerungen.
Welch böser Geist muß Regisseurin Maria von Heland denn geritten haben, um die Geschichte einer Mädchenfreundschaft zum Panoptikum aus fremdvögelnder Elternschaft, grimmigen Pornofilmern und schließlich gar absurden Tötungen aufzublasen?
Madsen ist ein verstörender Film gelungen, der Mut macht, das eigene Leben zu leben. Kraftvoll und haarsträubend gut, im wahrsten Sinne des Wortes.
Das ist schon eine unverschämt schräge Räuberpistole, die Gregor Jordan uns da auf die Brust setzt, aber eine mit Biß, Witz und ordentlichem Gepolter eben auch.
Teilweise leider vergeigte Literaturverfilmung, deren Vorlage hiermit sämtlicher Charme gehörig rausgebürstet wurde.
Sicher wird so manchen im Kino ein Déjà-Vu ereilen, vielleicht weil er/sie eine Lovestory kennt, die in den 70ern die Film- und Taschentuchindustrie gleichermaßen ankurbelte. Aber was damals schön war, rührt auch heute noch.
Regisseur Brett Ratner will dem trashigen HANNIBAL glücklicherweise nicht mit Fleisch und Innereien das Blut reichen, aber auch ein wirklich spannender Thriller ist ihm mit seinen fahlen Bildern, der konventionellen Dramaturgie und den ausgedehnten Dialogen nicht so recht gelungen.
Beeindruckendes deutsches Kino - jenseits aller Sicherheits-Schubladen und eine Verbeugung vor großen Schauspielern.
Am ungemütlichsten wird’s in diesem seltsamen Liebesdrama, wenn Regisseur Luna sein Publikum mal wieder vergißt, sich alleine wähnt und den eigenen Altherren-Phantasien erliegt.
Küsse, Freunde, Griechenland - Fortsetzung des warmherzigen Kinderfilms.