Originaltitel: PREACHING TO THE PERVERTED

GB 1997, 100 min
Label: Donau Film

Genre: Erotik, Schräg, Liebe

Darsteller: Guinevere Turner, Christien Anholt

Regie: Stuart Urban

The Fetish Club

Man schimpft ja allzu gern über die 80er Jahre, was deren Geschmackssicherheit angeht. Dabei waren die 90er auch echt schlimm. Davon legt dieser Film Zeugnis ab, wenn er die Lack-und-Lederszene mit Techno verknüpft und von der Begegnung zwischen Lesbo-Domina Tanya und Politemporkömmling Peter erzählt. Schon die Paarung ist krude – das wilde Latexweib und der Praktikant aus dem englischen Unterhaus. Peter wird als Spitzel angesetzt, den Sittenwächtern ist das Treiben in Tanyas „House Of Thwax“ ein Dorn im Auge. Das Beschatten scheint auch aufzugehen, bis ... genau!

Es ist ein komischer Bastard geworden, diese Mélange aus Britkino, Voyeuristenschwank, Underground- und Liebesfilm, der sich dann als ziemlich piefig-spießige Moralmeierei entpuppt, als das Triumvirat aus Haus, Kind und Kegel blöde jubiliert. Warum der Film ab 18 freigegeben ist, bleibt rätselhaft, warum Tanya ausgerechnet einer solchen – pardon – Hackfresse verfällt, ebenso. Überdeutlich müht sich der Film, mit der bigotten Moral jahrhunderte-alter Gesetze aufzuräumen, mehr als eine frivole Ponyszene wird man aber nicht im Gedächtnis behalten.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.