DER LETZTE MOHIKANER

Peter Thomas

Deutsche Westernmusiken, in Ost wie West, unterschieden sich bei aller Anlehnung und Hommage immer von den nordamerikanischen High Noons. Ob Böttchers WINNETOU, Sasses ULZANA, Halletz’ DER LETZTE RITT NACH SANTA CRUZ oder Günther Fischers TEKUMSEH, alle fanden in ihrer kompositorischen Adaptation immer neue Wege und Klangbegriffe. Auch Peter Thomas’ Score zu DER LETZTE MOHIKANER, der nun endlich in einer CD-Veröffentlichung vorliegt, ist von Bernstein und Goldsmith so weit entfernt wie die Elbe vom Mississippi. Sicherlich kommt auch Thomas an gewissen Genreangeln nicht vorbei, so zum Beispiel an der Intonation des Hauptthemas, das eben von Trompete oder Horn geschmettert in der Prärie wiederhallen muß. Aber insbesondere die Actioncues lehnen sich in tonale und instrumentale Regionen (E-Gitarren, Jazz-Schlagzeug), die westernuntypisch eher dem Peter Thomas der Edgar Wallace-Filme ähneln. Der restaurierte Klang ist ausgezeichnet, das Booklet bilderreich (leider ohne Komponistenkommentar). Man wünscht sich mehr solcher vorzüglichen Ausgrabungen!

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Bear Family