Originaltitel: CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND

USA 2002, 113 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Drama

Darsteller: Sam Rockwell, George Clooney, Drew Barrymore, Julia Roberts, Rutger Hauer

Regie: George Clooney

Kinostart: 24.04.03

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Geständnisse – Confessions Of A Dangerous Mind

Wenn’s beim ersten Mal nicht klappt ...

Nicht selten wollen Schauspieler Platz nehmen im Regiestuhl. Das führt oftmals zu riskanten Projekten und ungewöhnlichen Filmen, nachzulesen in den Akten Roth, Hanks, Redford, Mullan u.s.w. Die rosigen Voraussetzungen von George Clooneys Regiedebüt ließen jedoch selbst verwöhnte Regisseure erblassen. Da übernahm doch mal eben Hollywoods Goldjunge und liebster Intellektueller Steven Soderbergh die Produktion. Das Drehbuch zum Zündstoff - es geht um das finstere Doppelleben eines amerikanischen Idols - stammt aus der kreativen Feder von Charlie-BEING JOHN MALKOVICH-Kaufman. Clooneys legendärem Charme ist es wohl auch zu verdanken, daß Stars, vor allem weibliche, Schlange standen für Rollen in seinem Erstlingswerk. Da wird Drew Barrymore zum schmückenden Beiwerk degradiert, Rutger Hauer kehrt auf die Leinwand zurück, um gleich wieder zu entschwinden, und Julia Roberts Auftritte als tödliche Schönheit sind amüsant, doch viel zu kurz. Was ist das Ergebnis?

Sam Rockwell müht sich redlich als Chuck Barris, Schöpfer erfolgreicher TV-Shows, der für den Weltgendarmen USA politische Feinde im Ausland tötet, doch er überzeugt nicht wirklich. Und statt sich auf die Regie zu konzentrieren, besetzt sich Clooney auch als Mann im Hintergrund, der Barris erst rekrutiert und später gefährlich unter Druck setzt. CONFESSIONS kann sich nicht recht entscheiden, ob er witzig, spannend, oder hintergründig sein will. Also ist er von allem ein bißchen. Tempo und Spannung kommen und gehen, wie es ihnen paßt, und im letzten Drittel verlieren Regisseur und Publikum simultan den Überblick - CONFUSIONS OF A CLUELESS MIND.

Herrgott, man muß doch nicht gleich alles auf einmal wollen, Herr Clooney! Uns hätte schon gereicht, zu erfahren, warum Barris ein "dangerous mind" war, wie er sein Doppelleben aufrecht halten konnte, ob er je geliebt hat, oder immer nur gepoppt.

Chance vertan! Jetzt bloß nicht rumzicken, Herr Clooney. Einfach einen neuen Film machen, einen guten.

[ Roman Klink ]